Ratgeber über Faltschachteln

Nach dem Druckprozess erfolgt die Weiterverarbeitung der Druckbögen. Hierbei handelt es sich um ein umfangreiches Portfolio an technischen Prozessen, mit denen die Oberfläche oder Beschaffenheit der Druckbögen an die individuellen Kundenwünsche angepasst werden kann. Manche Technologien dienen dabei der erweiterten Funktion der Faltschachtel, wiederum andere Technologien dienen hauptsächlich der Optik, der Haptik und dem Marketingzweck. Folgende Weiterverarbeitungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung.

Hierbei wird ein vollflächiger und abriebfester Lack auf die gesamte Oberfläche des Druckbogens / Kartons aufgebracht. Die Lacke stehen dabei in unterschiedlichen optischen Ausführungen zur Verfügung - matt, glänzend oder soft-touch. Je nach Ausführung muss häufig außerdem ein lackfreies Feld mit eingeplant werden. Diese Art der Weiterverarbeitung ist jederzeit zu empfehlen, da diese für einen zusätzlichen Schutz der Druckfarben und des Faltschachtelmaterials sorgt.

Hierbei handelt es sich um ein vollflächig aufgebrachtes Laminat aus Kunststoff, das die Oberfläche der Faltschachteln sowohl optisch als auch haptisch positiv beeinflussen kann. Außerdem sorgt das robuste Kunststoff-Laminat für einen erhöhten Schutz des Druckbilds und des Faltschachtelmaterials gegenüber äußeren Einflüssen wie Abrieb, Schmutz oder Feuchtigkeit. Je nach Ausführung kann ein Laminat ebenfalls auf der Faltschachtel-Innenseite angewendet werden, um den direkten Kontakt mit Lebensmitteln zu ermöglichen. Außerdem schützt das Laminat vor dem Durchfetten des Kartons bei stark fettenden Lebensmitteln.

Hierbei handelt es sich um eine sehr hochwertige, optische Veränderung der Druckbögen durch das Aufbringen metallischer Folien in verschiedenen Farben wie Gold, Silber, Bronze, Blau, Gelb, Rot, uvm. Für diesen Prozess fallen je nach Technologie zusätzliche Kosten für Werkzeuge oder Arbeitsschritte in unterschiedlicher Höhe an.

Jede der beiden Technologien besitzt unterschiedliche Vor- und Nachteile. Die Kaltfolie lässt sich z. B. bereits ab einer Strichstärke von 0,05 mm anwenden und kann problemlos überdruckt werden (so ergibt eine silberne Kaltfolie mit verschiedenfarbigem Überdruck unterschiedliche metallische Effekte). Andererseits besitzen Heißfolienprägungen meist einen höheren Glanzgrad und stechen durch stärkere haptische Oberflächeneffekte hervor. Außerdem lassen sich Heißfolienprägungen auch auf rauere Oberflächen auftragen – der Klebstoff einer Kaltfolienprägung benötigt dagegen eine sehr glatte Oberfläche (z. B. eine gestrichene Oberfläche).